Dienstag, 30. Januar 2018

Noch ganz berührt über ein Erlebnis des gestrigen Tages, möchte ich Euch heute einmal eine Situation einer Familie in unserem Township "Mandela Park" schildern, die wahrscheinlich in ähnlichen Ausmaßen häufiger vorkommt, als wir glauben.
Angelika und ich besuchten gestern eine alleinerziehende Mutter von drei kleinen Kindern,                1 1/2,  2 1/2 und einem autischen Kind von 6 Jahren.
Um zu ihrer Hinterhofhütte zu gelangen müssen wir an einem Haus vorbei. Der kleine Weg stinkt von Hundekot und anderen Abfällen, da in der Ecke, neben ihrer Hütte eine Hundemutter mit ihren fünf kleinen Welpen haust und anderer Müll einfach dort entsorgt wird. Über einen wackeligen Brettersteg kommen wir an ihre Tür, die mit einer Kette gesichert ist. Sie empfängt uns freudig und selbstverständlich- eine nette Frau und fürsorgliche Mutter die alles für Ihre Kinder tun möchte, was nur möglich ist. Sie erzählt uns, dass ihr Mann sie verlassen hat und nichts mehr mit ihr zu tun haben will, natürlich auch absolut nichts zum Unterhalt der Kinder beiträgt.
In der winzigen Hütte gibt es weder Stühle noch ein Tisch, ich habe auch keine Kochmöglichkeit oder Elektrizität, geschweige denn Wasseranschluss dort entdecken können. Im vorderen Bereich steht ein kaputtes Regal, im hinteren ein großes Bett und ein abrissreifer Schrank, in dem sich ein paar Kleidungsstücke stapeln. Alle Familienmitglieder schlafen in diesem Bett. Ob die Familie jemals eine warme Mahlzeit bekommt, fragen wir uns?
Seit ein paar Wochen gehen die zwei kleinsten Kinder in unseren Kindergarten und werden dort liebevoll versorgt und ernährt, dank unserer Patenfamilien. Jetzt hat, ich nenne sie mal Toki, auch einen Schulplatz für ihren behinderten Jungen gefunden, was ihr sehr wichtig ist. Als wir fragen, was denn Schul- und Fahrgeld kosten, bricht sie in Tränen aus. Die 400 Rand, umgerechnet ca. 30€ weiß sie nicht aufzubringen.
Wir überlegen mit ihr, dass ja nun, da alle Kinder tagsüber versorgt sind, eine Arbeit möglich wäre. Da bricht sie verstärkt in Tränen aus und erklärt uns, dass nur Menschen mit Schulbildung gefragt seinen, sie könne nicht mal lesen und schreiben.
Wir könnten bei diesem Elend mitweinen, auch, weil wir uns dermaßen hilflos fühlen. Wie kann  und eine solch junge Frau Perspektiven sehen, Mut schöpfen, eigene Wege gehen können - wir sind ratlos und unendlich traurig, und selber auch mutlos........ Wie kann es weitergehen?

Mittwoch, 24. Januar 2018

Liebe Freunde und Förderer unseres Vereins!
Es gibt schlechte und gute Neuigkeiten aus dem fernen Südafrika.

Zunächst die guten:

Wir haben eine neue Erzieherin in einem winzig kleinen neuen Kindergarten eingestellt, Tanya Holly.
Die Fürsorge dieses Kindergartens wurde uns von einem Pastor schon letztes Jahr sehr ans Herz gelegt. Hier gibt es für die Beaufsichtigung der Kinder lediglich eine 74j. Frau, die neben dem Kinderhüten Blumen aus der eigenen Züchtung verkauft.
Endlich mal für wenig Kinder viel Raum zum Spielen, aber überhaupt keine Förderung, kein Spielzeug, einfach nichts. (Wir schrieben im Vorfeld schon einmal kurz über diese Situation.)
Ende des Jahres lernten wir Tanya, eine tolle Frau aus dem Township, kennen, die weitere Erfahrungen für das Erzieherstudium suchte. Und so kamen wir zusammen und erhoffen uns eine gute gemeinsame Zeit mit ihr. Sie hat Mitte des Monats ihre Arbeit aufgenommen.




Traurige Nachricht:

Das Wasser wird immer knapper. Es will hier einfach nicht regnen. Ach, könnten wir doch aus dem regenreichen Deutschland etwas von den Regenmassen abgeben. ( Aber bitte nur nachts.)
Hier soll es ab März Wasserzuteilungen geben, für jede Person 15l pro Tag. Was das wohl werden wird??????


Bei all dieser Wassernot können wir uns dennoch köstlich über diese Schilder amüsieren.

Donnerstag, 11. Januar 2018

Eine Freundin unserer deutschen Freundin Silke hier in Kapstadt besuchte uns heute, um mit uns einige Eindrücke von dem Township hier zu teilen. Sie war sehr, sehr still, als wir uns danach austauschten.
Es war doch etwas ganz anderes für Marie, Menschen hier vor Ort kennenzulernen, ihre äußerst bescheidenen Hütten zu betreten und die Sorge mitzubekommen, die Kinder am nächsten Tage satt zu kriegen. Zuhause, in dem selbstverständlichen Luxus, machen wir uns keine Gedanken um das Essen der nächsten Tage.
Marie war unter anderem gekommen, um uns eine große Spende persönlich zu überreichen, und einem Kind einen Kindergartenplatz zu sponsern. Unsere Freude darüber konnte nicht größer sein.

Marie-Luise Koch mit Gabriele und Angelika, die dieSpende in Rand überreichte.

Das Geld kommt den Kindern im Kindergarten Noluthando und damit auch unseren zwanzig Patenkindern zugute.

Marie mit dem kleinen Kayden, der nun auch einen Tagesstättenplatz hat.

Marie hatte die gute Idee, in Ihrer Buiseness Akademie Marburg die Weihnachtsgratifikationen einzusparen und das Geld unserem Verein zufließen zulassen. Alle Kunden und Mitarbeiter haben dabei gern mitgemacht.

Kayden und sein großer Bruder werden nun ganztägig in einerTageseinrichtung betreut, und ihre erst 21j. Mutter kann nun eine lang ersehnte Ausbildung beginnen. Wir sind sooooo glücklich, dass wir wieder einer Familie helfen können, ein besseres Leben anzustreben. Und wir hoffen sooo sehr, dass das auch gelingt. 

Donnerstag, 4. Januar 2018

Frisch und munter beginnen wir das Neue Jahr. Der Urlaub in Namibia mit all den wunderbaren Eindrücken und Erlebnissen lässt uns gestärkt die Arbeit fortführen.
Wir haben jetzt noch Zeit bis Mitte März.

Zunächst schon wieder ein großes DANKE an die vielen Weihnachtsspenden, die bei uns eingegangen sind. Es ist so toll, dass so viele Menschen unsere Arbeit schätzen und unterstützen.
OHNE EUCH IST DIESE ARBEIT NICHT MÖGLICH. DANKE

Und schon haben wir auch wieder neue Planungen im Kopf - wir sind einfach nicht zu bremsen.

So ging es auch gleich am 2. Januar mit einem Treffen los, was uns weitere gute Möglichkeiten verspricht.
Ingrid, eine deutsche Frau in einer anderen Organisation, hat uns eine weiße südafrikanische Erzieherin vermittelt, die in Zukunft die Supervision aller "Teacher" und Assistenten übernimmt.
Das heißt für uns in Zukunft, dass wir eine erfahrene Frau an unserer Seite haben, die die Gegebenheiten hier viel besser kennt, und besonders in unserer Abwesenheit für eine Kontinuität in Fortbildung und Begleitung sorgt.
WIR SIND ÜBERGLÜCKLICH, ZWEI SO TOLLE, ENGAGIERTE FRAUEN GETROFFEN ZU HABEN, DIE UNSERE ARBEIT BEGLEITEN UND STÜTZEN !!!!!!!!!!!!!

Außerdem werden wir eine vierte Erzieherin in einer neuen Einrichtung einstellen unseren "Flowerkindergarten". Hier gibt es bisher lediglich eine Omi. Sie behütet die Kinder tagsüber und verkauft nebenher Blumen. Davon in den nächsten News mehr.


Das neue Dreamteam, links Ingrid,  rechts Annie, die neuen Frauen an unserer Seite.