Samstag, 27. Oktober 2018

Heute schreibe ich Euch mit lichtdurchflutetem Herzen, weil in dieser Woche in unseren Projekten alles soooooo toll lief.
Ich habe einen langen Workshop, unter anderem mit einem neu entwickelten Bewegungsprogramm unseren vier "Teachern" vorgestellt. Das Programm, auf südafrikanische Möglichkeiten abgestimmt und übersetzt, bekam ich letztes Jahr von wundervollen Frauen des "Bildungswerkes Märkischer Kreis" gezeigt, dass ich nach meinem Belieben verändern durfte. Einige Wochen harter,eintöniger Arbeit in Deutschland lagen vor mir, und wenn hilfsbereite Freundinnen nicht ein wenig Zeit gespendet hätten, hätte ich das Programm wohl in die Ecke gepfeffert. So aber stellte ich es voller Stolz unseren "Teachern" und unserer Supervisorin "Annie" vor und bekam jede Menge Beifall. Sie verstanden sofort die Idee, den Aufbau und die Machbarkeit dieses Programms, und als Angelika und ich aus unserem "Zauberrucksack" jede Menge motivierende und für die Erzieher nie gesehene neue Materialien auspackten, war großer Enthusiasmus zu sehen und spüren. Das Programm hat sooo großen Aufforderungscharakter, dass ich glaube, dass es bald und effektiv angewandt wird, (Haltet uns die Daumen, dass ich mich nicht täusche.)
Dann zeigte Annie, wie effektvoll Kinderbücher vorgelesen werden, mit Stimmen, Bewegungen, Nachfragen in einer ruhigen, gespannten Atmosphäre, (bei uns daheim eine Selbstverständlichkeit).
Und alles, aber auch wirklich alles, was die Erzieher in der folgenden Woche zeigten, war gut geplant, interessant angeboten, zielgerecht und einfach nur toooooolllllllll.
Das liegt natürlich auch daran, dass sie durch ihre begonnene Lehrerausbildung viiiiel mehr input bekamen, als wir je hätten leisten können - dank Ingrid, der Sponsorin der Lehrerausbildungen.
So greift ein Rädchen ins nächste, und unsere Arbeit trägt in unseren Augen, richtig dicke Früchte 😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆
Kinder experimentieren mit Sand und Flaschen in der Mütter-Kind - Gruppe
 



Khanya  beim Bauen mit neu angeschafften Legosteinen

Siza beim Klettern auf dem relativ neuem Spielplatz (gesponsert von einer belgischen Familie)

Unser Workshop in der Einrichtung, in der Sanele arbeitet mit Thuli, Tania, Chrissi Annie und mir.

Inathi und Sino versuchen zu schneiden, vor 1/2 Jahr noch eine Unmöglichkeit, Scheren sooo kleinen Kindern in die Hand zu geben.


Demi-Lee, Tania und Lithemba hören aufmerksam der Geschichte zu, und viele fast immer mit Rotznase. Das liegt an den schlimmen häuslichen Gegebenheiten. im Sommer brütend heiß, im Winter nasskalt und zugig.


Anothando ist fasziniert von den Tieren im Buch


Thuli, unsere Erzieherin in Noluthando entwickelt sich super. Sie hat selber sooo viel Freude an der Arbeit und ihrem Studium, dass sie richtig aufgeblüht ist.

Sinovuyo, unsere kleine Spielmaus kann andächtig zuhören. es ist ganz neu, dass sie still sitzen bleiben kann. Wir sind superstolz auf sie!!!!!

Curious Kids im Noluthando-Creche auf dem Spielplatz. Jeder Spielplatz ist umgeben von einem dicken Zaun und sorgt für die Sicherheit der Kinder, die im Township wenig gegeben ist.
Anovuyo ist in unserem Projekt schon seit zwei Jahren und macht Riesenentwicklungsschritte vorwärts.
Sie ist noch im Kritzelalter, hält aber seit Neuestem den Stift richtig!!!!!!!

Ihr merkt, ich kann gar nicht aufhören, von unseren tollen Kids und unserer Arbeit zu berichten. Ein halbes Jahr waren wir nicht bei Ihnen und solch großen Fortschritte.

Sonntag, 21. Oktober 2018

Nachdem wir nun schon wieder zwei Wochen in diesem Land voller Gegensätze sind, empfinden wir eine größere Anspannung zwischen schwarz und weiß, zwischen oben und unten, die wir in unserem kleinen Houtbay vorher soo nicht gespürt haben.
Die Wirtschaftslage aller in Südafrika lebenden Menschen hat sich verschlechtert, viel mehr Menschen sind arbeitslos. Das verstärkt die Unruhen in der schwarzen Bevölkerung, es gibt mehr Aufstände, Kriminalität, Hoffnungslosigkeit. Größere europäische Firmen ziehen sich zurück, weiße Südafrikaner verlassen verstärkt das Land - dadurch gibt es noch weniger Angebote von Kleinstarbeitsplätzen. Auch unser Vermieter, Schreiner von Beruf, hat immer weniger Aufträge und verzweifelt fast.

Im zweiten Township "Hangberg" hat es diesmal schrecklich gebrannt, Vier Menschen sind gestorben, darunter ein kleines Kind. Eine unserer Lehrerinnen, "Chrissi", hat Ihre ganze Hütte mitsamt allen ihren Sachen verloren. Der Staat beteiligt sich NICHT am Wiederaufbau.
Wir sind entsetzt und verzweifelt, dass soooo viel hier passiert. Chrissi ist eine alleinstehende Frau mit zwei schulpflichtigen Kindern und lebt lediglich von dem kleinen Halbtagseinkommen unseres Vereins.


Das verbrannte Gebiet ist kleiner, aber die coloured - Menschen, die hier leben sind viiiiel ärmlicher als im Township Mandela Park.

Nächstes Mal wieder mehr von unserer erfolgreichen Arbeit.





Freitag, 12. Oktober 2018

Nun sind wir schon wieder eine Woche in Afrika und haben uns einen Überblick über unsere Projektarbeit und die Anwesenheit der Patenkinder verschafft.
Wir haben erneut von vielen Problemen und Konflikten gehört.
Es macht den Eindruck, als liefe unser Programm "Curious Kids - in nappies" wirklich gut. Alle Lehrer/innen sind geblieben und arbeiten mit wachsender Begeisterung mit den Kleinsten. Dabei haben sie selbst neue Ideen entwickelt. Wir sehen bei den Kindern große Fortschritte. Sie lachen, spielen, bewegen sich ganz anders als noch vor einem Jahr. Sie entwickeln Fähigkeiten im selbständigem Tun und können Anweisungen schon recht gut umsetzten.
Die Patenkinder kommen einigermaßen regelmäßig, sind aber zu unserem leid sehr oft krank. Das ist natürlich kein Wunder, da sie in den im Winter kalten und zugigen Hütten wohnen und die Hygiene, oft mit Tieren auf den Betten, nicht den europäischen Maßstäben entspricht.
Leider zeigt sich, dass die Zusammenarbeit Eltern - Kindergarten mehr als zu wünschen übrig lässt.
Durch einen Elternabend speziell für unsere Projektkinder "Creche children - not street children" hoffen wir, die Eltern stärker einzubinden.
Unsere Herzen blühen auf, wenn uns die Kinder anlachen und zurufen. Sie erkennen uns wieder und freuen sich, dass wir wieder da sind. Und wir freuen uns auch.

Uns hat ganz traurig und erschüttert gemacht, dass unsere Pastorin Mumsey mit Pistole überfallen und ausgeraubt wurde, als wir den 2. Tag da waren. Ich hoffe, wir konnten ihr ein wenig beistehen, aber sie ist erst mal krankgeschrieben..

Annie, unsere Supervisorin vor Ort, arbeitet mit Freude in und mit unserem Projekt/ Lehrer/innen und wird uns auch im nächsten Jahr erhalten bleiben. Wir sind total froh und erleichtert, dass wir in ihr eine ungeheuer aktive und erfahrene Frau gefunden haben, die unsere Projekte in einem ganz besonderen Maße stärkt und begleitet.

Vier neue Pateneltern warten auf Kinder, die sie sponsern werden. Wenn Mumsey wieder in der Lage ist zu arbeiten, wird sie die ärmsten Familien, die sie schon im Blick hat, aufsuchen und sie auf unser Projekt vorbereiten.
Liebe Pateneltern, habt noch etwas Geduld. Was sagte eine Freundin, der wir unser Problem schilderten:" Eine Schwangerschaft dauert 10 Monate, eine Patenschaft ist da ja Gott sei Dank etwas kürzer, aber braucht halt auch seine Zeit.😅😅😅😅. Also bitte habt etwas Geduld.
Unser Patenkind wird Ende Oktober schon 4 Jahre alt und entwickelt sich toll.