Freitag, 17. November 2017

Wir sind schon wieder vier Wochen in SA, aber es kommt uns vor, als wären wir nie weg gewesen.. Angelika und ich, Gabriele,haben  in dieser Zeit schon wieder sehr viel erlebt und Sichtweisen verändert durch viele, viele Gespräche mit weißen und schwarzen Südafrikanern.Wir waren häufig Gast in den Hütten der Townshipbewohner und haben gesehen und gehört, wie sie leben und was die wichtigsten Wünsche für sie sind.
Am allerwichtigsten möchten sie mit ihren Kindern sicher sein.( In den 4 Wochen hörten wir von drei Todesfällen auf Grund von Gewalt in dem Township Mandela Park.) Die Hütten sind nicht sicher, es fehlen oft Schlösser und sichere Holztüren, manche Fenster sind nur mit Pappe abgedichtet und die Konflikte untereinander (verschiedene Nationalitäten, Mafia und Drogen) sind sehr groß.
Dann hätten sie gern Arbeit, um für sich und ihre Familie sorgen zu können. Nur ca. 20% der Townshipbewohner haben zwar einen regelmäßigen Verdienst, aber häufig stehen sie von einem Tag auf den anderen auf der Straße. Dann gibt es  kaum etwas zu essen für alle. (Die Familien bestehen häufig aus 6 - 8 Personen und wenn überhaupt, aus einem Verdiener.) Alle Eltern möchten, dass es ihre Kinder einmal besser haben, aber durch ihre eigene kaum vorhandene Bildung, kennen sie keinen Weg, der ihnen das ermöglicht. Sie wissen nicht, dass regelmäßige Bildung, am besten schon von der Kindergartenzeit an, mit Regelmäßigkeit, Interesse, an dem was die Kinder tun, regelmäßige Gespräche mit ihnen, eine Grundvoraussetzung ist. Vor einigen Tagen hörten wir, dass die Kinder oft erst am ersten Schultag angemeldet werden, wenn jedoch die Klassen voll sind, werden sie erst ein Jahr später beschult. So bleiben viele Kinder auf der Strecke und ein Leben lang Analphabeten. Deshalb versuchen wir, durch regelmäßige Besuche, einmal die Beziehung zu stärken zum anderen durch Gespräche die Wege und Wichtigkeit von Bildung verständlich zu machen.
Unser Netzwerk von weißen Südafrikanern, die auch mithelfen, den Kindern eine Chance zu geben, wächst und durch die Gespräche mit ihnen, verstehen wir immer mehr die Mentalität der Schwarzen.
(Unsere Geduld wird hier z.B. sehr oft stark strapaziert. aber seitdem wir hörten, dass Scham und Ängste eine große Rolle bei ihnen spielen, wenn Weiße auf sie zukommen, entwickeln wir langsam mehr Verständnis).

Im Augenblick haben wir durch die heimischen Sponsoren 20 Kindern einen sicheren Kindergartenplatz ermöglicht, 14 Kinder mehr als zu Beginn des Jahres.


Angelika und ich, Gabriele bei einer Patenfamilie
Der Weg durch das Township zu den Hütten, 
 
Außerdem gibt es für den Kindergarten Noluthando eine neue Assistentin, die der Erzieherin hilft, ihre Aufgaben zu bewältigen.
Auch für die Mutter-Kind-Gruppen sind wir noch auf der Suche nach einem Assistenten.
Für uns ist es absolutes Neuland, mit so vielen Angestellten umzugehen,Vorstellungsgespräche zu führen und Verträge abzuschließen. Dabei kommen wir durch die Mentalität der Schwarzen oft an unsere Grenzen, denn IHRE Auffassung von Pünktlichkeit, Absprachen einhalten und Arbeitsweisen
unterscheidet sich stark von unserer.  :) 



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