Wir hören hier immer mehr von den furchtbaren Nöten der Menschen nach der Brandkatastrophe. Die Zahl der verbrannten Häuser ist auf 2500 gestiegen, die Zahl der Obdachlosen wird auf 20000 geschätzt, Todesopfer gibt es nach jetzigen Angaben 12.
Viele Einwanderer aus anderen afrikanischen Staaten sind noch nicht registriert, da es ein sehr langes, aufwändiges Verfahren ist. Sie werden vom Staat nicht unterstützt. Und gerade da, wo sich diese Menschen ihre Hütten gebaut haben, hat es am meisten gebrannt, ca.1/4 des gesammten Townships, Dort stehen die Hütten so eng, dass die Feuerwehrautos dort nicht mehr löschen konnten (s. voriger Bericht - Helokopter).
Diese Menschen besitzen, auf Grund ihrer momentanen Illegalität, auch kein Konto bei einer Bank. Das mühsam ersparte Geld ist natürlich auch mitverbrannt. Das heißt, sie können auch absolut gar nichts aus eigenen Anstrengungen kaufen. Viele sind arbeitslos oder haben einen kleinen Hilfarbeiterjob, oft nur stundenweise.
Vieler unserer Projektkinder, gerade die, die so arm sind, dass sie keinen ofiziellen Kindergarten besuchen können, wirken verstört und apathisch. Die day-care-mummies, die auch ihre Hütten verloren haben, die Eltern unserer Kinder und eine unserer Erzieher/innen sind richtig traumatisiert und kämpfen ums reine Überleben. Gerade diese Menschen wollten und wollen wir ja durch unser Projekt "Curious kids - in nappies" erreichen.
Nun geht es nur noch darum, für den nächsten Tag Essen und Unterkunft zu beschaffen. Und da helfen wir nach besten Kräften mit.
Wir sind von all diesen Eindrücken und Erlebnissen voll angefüllt, oft sehr erschöpft, können kaum richtig schlafen und sind sehr, sehr angerührt.
Es herrscht hier eine Gemeinschaft wie in einer großen Familie. Unsere Freunde von hier erzählen uns, dass das wohl hier in Houbay auch einzigartig in Afrika ist.
Jeder, ob schwarz, ob weiß,hilft jedem, soviel er/sie kann. Selbst in der kleinsten Hütte rücken die Menschen zusammen, geben ihre Kleidung, Essen, Möbel ab, die sie entbehren können. Eine derartige private Hilfs-und Notgemeinschaft habe ich noch NIE erlebt. Caritative Hilfsorganisationen kümmern sich hier nicht, dafür gibt es diverse, auf Privatinitiative gegründete Hilfsgemeinschaften, zu der wir uns auch zählen.
Für das kleinste Stück Brot, Wasser, Obst.... wird uns überschwänglich gedankt. Das ist es, was uns auch immer wieder antreibt, trotz aller Mutlosigkeit, die uns manchmal überkommt, weiter zu machen.
Bilder kann ich auf Grund der von mir geachteten Würde dieser Menschen im Augenblick nicht machen, jetzt müssen erst mal Worte reichen.
Danke fürs ZUHÖREN. Und DANK an alle Spender, die uns die Arbeit erst hier ermöglichen, jedes Dankeschön, jede Umarmung, jedes Strahlen, jede Träne gebe ich hier an Euch weiter.
Gabriele und Angelika ( die zwei deutschen Engel, wie wir hier genannt werden)
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