Freitag, 9. November 2018





Das Fenster


Heute eine Geschichte von vielen, die wir hier ständig erleben:

Eine unserer Familien lebt in ständiger Angst, da vor zwei Jahren versucht wurde, ihre Hütte abzufackeln, Es wurde mutwillig gezündelt. Sie bekamen ein neues Dach gesponsert, aber das zerbrochene Fenster wurde bis heute nicht repariert. Nachdem wir ihnen ein altes Handy gegeben und es mit ihnen gemeinsam einsatzbereit machten ( nur auf diesem Wege sind Kontakte problemloser möglich), wurde es am Tag darauf gestohlen. Da hat doch ein kleiner oder großer Dieb einfach durch das Fenster gegriffen und es geklaut; große Aufregung auf beiden Seiten!!!!!
Jetzt fühlt sich die Familie noch unsicherer.
Wir beschließen, das Fenster reparieren zu lassen und wenden uns an einen Mann, der eine solche Firma betreibt. Ulli, ein deutscher Restaurantbetreiber und einer Firma für Fenster und Türen, kommt einfach mit ins Township, misst das Fenster aus, erklärt uns, dass er das Glas sponsern wird, einfach sooo. Wir sind so überrascht, dass plötzlich alles so einfach ist: er kommt, misst aus, bestellt und baut ein neues, viel stabileres Fenster mit dickem Glas wieder ein, viel mehr, als er vorher versprochen hat.
Das war  St. Nikolaus oder St. Martin persönlich, der da mitgewirkt hat 💗

So geht es uns ständig, die Gefühle schlagen Purzelbaum, himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt.
Damit müssen wir zwei immer wieder umgehen lernen. Manchmal gelingt es schon!!!!!

Uli, der Handyman kommt sofort mit, misst aus und bestellt das Glas, wie wir es erwarten, aber dann wird es ja noch viiiel besser..
Es ist manchmal so einfach für mehr Sicherheit im Township zu sorgen und etwas Last mitzutragen oder zu abzunehmen.



Baden wie vor 70 Jahren bei uns, unser Mäuschen strahlt fast immer.

Die Menschen, die wir aus den Townships kennen ( unsere Patenfamilien ), verblüffen uns immer wieder mit ihrer Kraft, aufzustehen und weiterzumachen. Sie sind uns ein großes Vorbild. Jammern und Klagen und bei einer Katastrophe in Schwermut versinken, haben wir bei ihnen noch nicht erlebt. Dafür erleben wir aber großen Glauben an Gott. Wir wissen, dass es auch die Menschen gibt, viele, viele, die einfach nur in Drogen und Alkohol versinken. Wir sind stolz, dass unsere Pateneltern für ihre Zukunft kämpfen.
Und wieder folgt eine Woche, in der wir nicht wissen, was uns erwartet. Bisher haben wir VIEL erreicht, dass müssen wir uns immer wieder sagen.

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